POI-Dateien (Points of Interest) auf Garmin-Geräten verwenden

Im Internet gibt es an vielen Stellen POI-Dateien für Navigationsgeräte, Fahrradcomputer und Smartwatches. Während Standardziele wie Restaurants und KFZ-Parkplätze oft vorinstalliert sind, können speziellere Sammlungen nachträglich auf dem Gerät installiert werden. So biete ich mit der Karte der Fahrrad-Stellplätze alle Fahrrad-Parkmöglichkeiten der OpenStreetMap in verschiedenen Dateiformaten an, die auf nahezu allen Geräten verwendet weren können. In dieser Anleitung beschäftigen wir uns mit Garmin-Geräten – wie etwa den Outdoor-Handgeräten der GPSMAPS-Serie, den Fahrradcomputern der Edge-Serie oder den Smartwatches wie z. B. Fenix oder Epix. Ob und in welcher Ausprägung euer Gerät mit eigenen POI-Dateien kompatibel ist, erfahrt ihr im Zweifel nur durch Ausprobieren.

Kompatible Dateiformate

Garmin-Geräte selbst arbeiten ausschließlich – bis auf wenige Ausnahmen – mit GPI-Dateien. Dieses Dateiformat speichert alle POI-Informationen in einem Binärformat, welches zur Laufzeit direkt vom Gerät gelesen und performant durchsucht werden kann. GPI-Dateien sind allerdings nicht von der Benutzer:in selbst pflegbar und müssen zunächst erzeugt werden.

Im besten Falle erhaltet ihr im Internet direkt eine GPI-Datei und könnt diese auf eurem Gerät installieren (siehe unten). So sind alle POI-Dateien von mir auch im GPI-Format erhältlich und können direkt von euch auf euren Handheld übertragen werden.

Falls ihr hingegen eine GPX– oder CSV-Datei vorliegen habt, müsst ihr diese zunächst in eine GPI-Datei konvertieren. Zu diesem Zwecke bietet Garmin die Software POI-Loader zum kostenfreien Download an, wenngleich – in meinem Test – die Verwendung mit neueren Geräten wie dem Edge Explore 2 unter macOS nicht möglich war. Als Alternative steht die freie Software GPSBabel zur Verfügung. GPSBabel konvertiert neben GPX- und CSV-Dateien auch nahezu alle anderen Geo-Dateitypen in die meisten Formate, darunter auch GPI. Ich selbst erzeuge die POI-Dateien auf dieser Webseite automatisiert mit GPSBabel. Während der Garmin POI-Loader die Übertragung der Dateien für euch direkt erledigt, müsst ihr diese hier einfach selbst in das korrekte Verzeichnis kopieren.

Übertragung der GPI-Dateien

Die Übertragung der GPI-Dateien auf euer Gerät funktioniert in aller Regel so, wie ihr es von USB-Sticks und externen Festplatten gewohnt seid: Das Gerät via USB anschließen, den Datei-Explorer / Finder öffnen, zum richtigen Verzeichnis navigieren und die Datei(en) kopieren.

Neuere Geräte – wie etwa die Garmin Fenix 7 – werden nicht mehr als reiner Massenspeicher erkannt, sondern stellen den Zugriff auf Dateien über MTP bereit. MTP wird von Windows direkt unterstützt, ein Zugriff auf die Dateien unter macOS ist nicht ohne Zusatzsoftware möglich.

Die POI-Dateien müssen in das Verzeichnis »Garmin / POI« kopiert werden. In den meisten Fällen existiert der Ordner POI noch nicht von Haus aus, ihr müsst ihn wie gewohnt anlegen. Anschließend den Datenträger – wie immer – sicher entfernen. Bei Geräten, die über MTP angesprochen werden, ist dies nicht erforderlich (und auch nicht möglich).

Suchen und Verwenden von POIs auf dem Gerät

Die Geräte von Garmin bieten unterschiedliche Funktionen in Bezug auf POI-Dateien. In aller Regel könnt ihr mindestens eine Liste von euren POIs in der Nähe anzeigen, indem ihr auf den Menüpunkt »Navigieren / Extras« geht. Andere Menüstrukturen können sein:

• »Navigieren / Points-of-Interest / Extras«
• »Zieleingabe / Points-of-Interest / Extras«
• »Find-Taste / Benutzer-POIs«

Einige Geräte unterstützen zudem die Anzeige der Punkte auf der Karte direkt. Dies ist praktisch, aber meistens den Geräten mit mehr Rechenleistung vorbehalten.

Hinweis: Aktuell scheint ein Bug in der Firmware einiger Edge-Geräte zu verhindern, dass GPI-Dateien korrekt gelesen werden. Das Edge 1040 hat bereits ein Firmwareupdate erhalten, andere Geräte werden vermutlich zeitnah folgen.